Hier klicken --click here

Logo mit Lok   Datenblatt ex NWE T3

NWE T3 Dieser Triebwagen ist älter als die Neubaumaschinen. Nach einer langen Zwangspause versieht er wieder seinen Dienst.Dieses Foto entand im Lokschuppen in Nordhausen.


Größe Wert Einheit Formelzeichen Bemerkungen
Fahrgeschwindigkeit 60/60 Km/h Vmax vw/rw
Kraftübertagung - - - elektrisch
Dienstmasse 32,2 t M ld bei vollen Vorräten
mittl. Kuppelachslast 8 Mp - -
Betriebsgattung BBvt - - bei DR
Achsfolge B'B' - - -
Drehzapfenabstand 11100 mm - -
Originalmotor - - - MAN
Sitzplätze - Anzahl - nur Packabteil
Stehplätze - Anzahl - nur Packabteil
Bordspannung 110 Volt Ub Gleichspannung
Bremsbauart - - - Dako+Zusatzbremse
Heizung - - - ölgef. Niederdruckkessel
Hersteller - - - MAN + Waggonfab.Wismar + Brown & Bowerie
befahrbarer Bogenradius 40 m R -


Zylinderkopf Von den Triebwagen der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn ist nur noch der ex NWE T3 erhalten geblieben. Er wurde zusammen mit dem heute nicht mehr existenten T2 im Jahre 1938 in Dienst gestellt. Beide bildeten damals technischen Höchststand auf diesem Gebiet. Darum kann man den T3 durchaus als ein "lebendes" Zeugnis der Entwicklung der Schienenfahrzeugtechnik bezeichnen.

 

 

 

In den 60er Jahren wurden der ex T1 und T2 verschrottet. Es mangelte damals an den notwendigen Ersatzteilen.

Der ex T3 versah seinen Dienst bis Ende der siebziger Jahre. Dann mußte er abgestellt werden, weil der Hochdruckkompressor ausfiel. Dieser Hochdruckkompressor war notwendig, um die Druckluftflaschen der Startanlage auf 60 bar aufzupumpen, da das Fahrzeug mit einer Druckluftstartanlage ausgerüstet ist.

FührerstandZur Lösung des Problems wurde beispielsweise ein Zylinder des Sechs-Zylinder-Dieselmotors als Kompressors geschaltet. Doch das brachte nur die "dieseltypischen" 25-30 Bar Verdichtungsdruck.

Man gab den ex T3 schlichtweg auf und zeigte sich nicht mehr an diesem Fahrzeug interessiert. 1980 wurden sämtliche Ersatzteile des ex T3 verschrottet - darunter auch ein kompletter Satz Fahrmotore - noch in Ölpapier verpackt!

Im Jahre 1981 wollten drei "eisenbahnversessene" Lehrlinge aus dem Bahnbetriebswerk Wernigerode im Rahmen eines "FDJ - Jugendobjektes" den ex T3 wieder herrichten. Dieser Vorschlag fand damals nicht
die erforderliche Unterstützung im Bereich des Bahnbetriebswerkes. Doch die gute Idee zog über die Berufsschule weite Kreise - bis zur damaligen Reichsbahndirektion nach Magdeburg. Diese wies die Bahnbetriebwerk-Leitung an, den ex T3 wiederMotorraum lauffähig zu machen. Die drei "Initiatoren" hatten aber bereits ausgelernt und wurden daher nicht an der "Wiedergeburt des ex T3" beteiligt. Aber im Endeffekt tuckerte der T3 ja doch nur zur Betriebsküche und wieder zurück um wieder neu in die Ecke gestellt zu werden und weiter vor sich hin zu rosten.Von den Dreien ist nur noch einer bei den Harzer Schmalspurbahnen tätig. Ein anderer wurde Mitte 97 entlassen - Es handelt sich dabei um den Autor dieser Seiten.

Nach der Wende wurde die Frage nach dem weiterem Schicksal dieses Fahrzeuges erneut gestellt. Die Bahnbetriebwerke in Haldensleben und Blankenburg waren anfangs gewillt, den Triebwagen wieder instand zu setzen. Beide Dienststellen der Deutschen Reichsbahn gaben jedoch diese Aufgabe zurück. Zu lange schon hatte der Zahn der Zeit am ex T3 genagt.

GeneratorDie Aufarbeitung gestaltete sich wirklich nicht einfach. Nicht die Korrosionsschäden waren das Hauptproblem - auch ein Kompressor war zu beschaffen - vielmehr lagen die Probleme in der Elektro-Anlage und im Motor. Kein Wunder, alle Spulen im Generator, in den Motoren und Relais waren mit gewebeisoliertem Draht gewickelt. Keines dieser Teile entsprach mehr der heutigen DIN-Norm. Auch der langsamlaufende Dieselmotor brachte einige Ersatzteilprobleme.

Diese schier unmöglich scheinenden Instandsetzung hat letztlich die Firma MaLoWa in Benndorf erfolgreich geschafft - der ex T3 fährt heute wieder im Streckennetz der Harzer Schmalspurbahenen. Seine Fahrleistung ist nicht so berühmt und meistens hat dieses Fahrzeug irgend ein Gebrechen. Aber er sieht ganz gut aus in seiner Orginallackierung. Dieser Triebwagen gehört wirklich auf die Harzer Schmalspurbahnen!

 

Loktabellezurück