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HSB-Lexikonlogo Begriffserklärung"Troffimoffschieber"

Der Troffimoff-Schieber stellt eine Abart des Regelkolbenschiebers dar. Wobei der Troffimoff-Schieber ein Schieber mit automatischen Druckausgleich ist und in dieser Form die beste Lösung zum Problem des Druckausgleichs darstellt. Die Schieberkörper sind nicht fest mit der Schieberstange verbunden. Im Ruhezustand des Schiebers, also bei Leerlauf der Dampfmaschine, stehen beide Schieberkörper in der Mitte der Schieberbuchse. Die vom Kolben verdrängte Luft kann so über die Ausstömkanäle hin- und her zirkulieren, ohne den Lauf der Dampfmaschine nennenswert zu behindern. Die beiden Zylinderräume sind quasi kurzgeschlossen.

Druckausgleich beim Troffimoff
Troffimoffschieber im Leerlauf

Wird der Schieberkasten und damit damit die Schieberbuchse mit Dampf beaufschlagt so strömt, bei der üblichen inneren Einströmung, der Dampf zwischen beide Schieberkörper. Diese werden auf Ihre Stützplatten gedrückt, und bilden somit einen gewöhnlichen Regelkolbenschieber. Bei diesem Vorgang hört man das typische "Klacken " der Schieber, zumindest bei der vereinfachten Ausführung wie sie bei der HSB wie auch bei einigen anderen Schmalspurbahnen üblich ist.

Dampfgeben beim Trofimoff
Schließen des Druckausgleichs beim Troffimoffschieber
der rechte Schieberkörper ist geschnitten dargestellt

Wird von Lastfahrt auf Leerlauf übergegangen, so hat der Lokführer, nach dem Schließen des Reglers, die Steuerung auf 70% in Fahrtrichtug auszulegen. Damit bleiben die Schieberkörper möglichst weit in der Mitte der Schieberbuchse stehen und die Luftzirkulation zwischen beiden Zylinderräumen wird nur gering behindert. Nachdem der Druck im Schieberkasten auf Null Bar abgesunken ist kann der Lokomotivführer die Steuerung auf 10% Einströmung in Fahrtrichtung legen. Damit wird der Verschleiß der Steurungsbauteile auf ein Minimum reduziert.
Soll nun erneut Dampf gegeben werden so legt der Lokführer die Steuerung auf Mitte (d.h. 0%)und gibt Dampf. Die Steuerung wird dann auf den gewünschten Füllungsgrad gelegt. Damit wird gewärleistet das die Schieberkörper mit möglichst geringer Relativgeschwindigkeit auf Ihre Stützplatten treffen und ein weicher Übergang von Leerfahrt auf Lastfahrt erfolgt.
Bei Schmalspurbahnen ist vor allem die vereinfachete Version des Troffimoff-Schiebers anzutreffen. Der Unterschied zur "Vollvariante" der Normalspur liegt vor allem in dem Fehlen der Führungsnuten. Eine Verdrehung der Schieberkörper innerhalb der Schieberbuchse ist damit nicht ausgeschlossen, tritt aber erfahrungsgemäß sehr selten auf. Die Überströmnuten in der Schieberstange wurden durch die Verjüngung der Schieberstange ersetzt. Die Folge ist ein stärkeres Geräusch beim Dampfgeben gegenüber der Normalvariante des Troffimoffschiebers.
Alles in allem muß man feststellen daß der Troffimoff schieber eine sehr robuste und glückliche Lösung zum Druckausgleich der Lokomotivdampfmaschine darstellt, dessen Realisierung bei der Dampflokgeschichte schon fast zu spät kam.
Die Erfindung des Troffimoffschiebers erfuhr in Rußland nur geringe Beachtung. Später griffen tschecheslowakische Ingenieure die Idee auf und kamen auch nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Anfang der 50er Jahre beschäftigten sich einige Techniker aus Halle mit dieser Schieberbauart. Die deutschen Ingenieure machten aus der genial einfachen russischen Idee eine praktikable Lösung. Sie fand bei der Deutschen Reichsbahn weite Verbreitung.

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